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11. Klasse - Schuljahr 2012/2013

Jahresarbeiten

Sozialpraktikum in Rumänien

Waldorf in Holzmengen (das Video dazu)

Eine Schülergruppe aus Würzburg legt Hand beim Ausbau des Jugendzentrums an
Von: Andrey Kolobov

Freitag, 14. Juni 2013

 

Viele Hände, schnelles Ende – der vertrocknete Baum wurde von den Waldorfschülern entfernt. Foto: Privat

Hermannstadt - Seit zwei Wochen arbeiten und wohnen 21 Schüler aus Würzburg im Europäischen Jugendbegegnungszentrum „Kirchenburg Holzmengen“. Die Jugendlichen besuchen die 11. Klasse der Freien Waldorfschule Würzburg und absolvieren in Rumänien das im Schulprogramm eingebundene dreiwöchige Praktikum.

„Normalerweise ist es ein Sozialpraktikum, das in Behinderteneinrichtungen oder in einem Altenheim durchgeführt wird“, erzählt der Lehrer Joachim Nikolaus. Durch die Begegnungen und Erfahrungen während des Praktikums soll die eigene Persönlichkeit erweckt sowie das Nachdenken über die Werte des Menschseins angeregt werden.

Nikolaus, der in Hermannstadt/Sibiu studiert und am pädagogischen Lyzeum gearbeitet hat, bringt bereits zum dritten Mal jeweils Elftklässler nach Holzmengen/Hosman. Der erste Besuch einer Schülergruppe erfolgte 2005. Die Gruppe, die im vergangenen Jahr in der Kirchenburg gearbeitet hat, kam heuer aus eigenem Antrieb wieder.

Das Hauptanliegen dieser Reisen stellt die tägliche Arbeit – sechs Stunden pro Tag – dar. Die Jugendlichen bauen das alte Backhäuschen am Eingang zum Pfarrhof wieder auf, haben den Boden der alten Scheune gepflastert, die zum Begegnungsort im Freien umgestaltet wurde, und arbeiten an der Drainage, welche die Scheune vor dem aus dem höher gelegenen Garten abfließenden Regenwasser schützen soll. Alle Baumaßnahmen stehen unter der fachmännischen Leitung von Diplomrestaurator Ştefan Vaida.

Ein zweites Ziel, das Lehrer Nikolaus verfolgt, ist das Korrigieren des Bildes, welches die meisten Deutschen vom „Osten“ haben. Dies scheint gut zu klappen, weil ein vierter Besuch aus Würzburg für das kommende Jahr geplant ist. Unterstützt wird das Vorhaben des ehemaligen Hermannstädters durch die Eltern, die nicht nur die Kosten der Reise ihrer Zöglinge tragen, sondern sogar als Betreuer mitkommen, wie das heuer die Mutter eines Schülers getan hat.

www.adz.ro/artikel/artikel/waldorf-in-holzmengen/

Fahrt nach Nürnberg

Im Schuljahr 2011/12 hatte die damals 10. Klasse den ersten Platz (innerhalb der Gruppe "Gymnasien Würzburgs") beim "Stadtradeln" belegt. Schülerinnen und Schüler beschlossen, die gewonnene Fahrt nach Nürnberg ins darauffolgende Schuljahr auf die letzten Wochen zu verschieben und den Ausflug mit einer Besichtigung des "Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände" zu verknüpfen. Im Klassenverband fuhren die Jugendlichen am 22.7.13 zum Hauptbahnhof Nürnberg und von dort zum Dokumentationszentrum. Das Museum, das in der von A. Speer geplanten Kongresshalle untergebracht ist, beeindruckte sie durch seine Wuchtigkeit schon bei der Anfahrt. Besonders interessant war während der Besichtigung die zur Zeit laufende Sonderausstellung über die Arisierung des jüdischen Geschäftslebens in Nürnberg und Fürth. Ein Rundgang durch die Innenstadt konfrontierte die Teilnehmenden auch mit dem mittelalterlichen Nürnberg. Die Rückfahrt erfolgte schon am Nachmittag, da alle für den am nächsten Tag stattfindenden WOW-Day ausgeruht sein wollten.
J. Nikolaus (L)