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Was sind Waldorfschulen?

Die Waldorfschulen (auch Rudolf-Steiner-Schulen genannt) sind einheitliche Grund- und Höhere Schulen, deren Pädagogik auf der Menschenkunde Rudolf Steiners beruht. Ziel der Schulen ist es, Jungen und Mädchen gemeinsam ohne Sonderung nach sozialer Herkunft und ohne Auslese nach Begabung zu individueller Selbständigkeit und sozialer Verantwortung zu führen.

Die Waldorfschulen sind frei von politischen, konfessionellen und wirtschaftlichen Einflüssen. Die Erhaltung dieses pädagogischen Freiraums ist die Grundbedingung ihrer Existenz.

Waldorfschulen werden ohne Direktor vom Kollegium verwaltet. Dieses trifft sich in wöchentlichen Konferenzen und Gremien, um pädagogische und administrative Fragen zu beraten. Im Bund der Freien Waldorfschulen haben sich die Waldorfschulen auf überregionaler Ebene zusammengeschlossen.

Die erste Waldorfschule wurde im September 1919 in Stuttgart für die Arbeiterkinder der "Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik" eröffnet. Der Firmendirektor Emil Molt beauftragte Rudolf Steiner mit der Schulleitung, die dieser bis zu seinem Tod 1925 inne hatte. Bis 1931 wurden 18 Waldorfschulen gegründet, davon 8 in Deutschland. Während des Nationalsozialismus wurden die Schulen verboten und zahlreiche Lehrer inhaftiert. Nach 1945 setzte eine stürmische Entwicklung ein. Weltweit gibt es derzeit 1151 Schulen, davon in Deutschland 245 mit ca. 87.800 Schülern (Stand 2019-01).