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Mitwirkung der Eltern

Zum Wohle der Kinder sollte die Erziehung in Elternhaus und Schule möglichst nach denselben Grundsätzen erfolgen. Ein offener Austausch zwischen Schule und Eltern ist ein besonderes Kennzeichen der Waldorfschule; die Eltern sind in das Leben der Schule umfassend eingebunden. An mehreren Elternabenden im Jahr besprechen Eltern und Lehrer gemeinsam alle Fragen in Bezug auf die Klasse. Oft werden Teilbereiche der Elternabende von Eltern vorbereitet und gestaltet.
Elternmitarbeit und Mitverantwortung sind besonders gefragt bei größeren Klassenaktivitäten, Klassenfahrten, Schulfesten und dem alljährlichen Basar. Auch in wirtschaftlichen, rechtlichen und baulichen Fragen arbeiten Schule und Elternschaft im Vorstand und verschiedenen Delegationen eng zusammen.
So können durch die Mitwirkung der Eltern Impulse für die Schulgestalt aufgenommen werden und die Einsparung von Fremddienstleistern bewirkt zudem eine beachtliche finanzielle Entlastung des Schuletats.
Auf regionaler und nationaler Ebene (Landes- und Bundeselternrat) tauschen sich die Elternvertreter der verschiedenen Waldorfschulen untereinander intensiv aus und können so Anregungen weitergeben.
Die Elternmithilfe macht viele Dinge möglich, doch geht es dabei nicht nur um das Einsparen von Kosten, sondern auch um die Verbindung mit der Schule und die Mitgestaltung. So wachsen Schüler, Lehrer und Eltern zu einer Sozialgemeinschaft zusammen.
Um den Eltern eine Orientierung zu geben, wie viel an Elternmitarbeit nötig ist, wird jährlich eine Übersicht der aufgewendeten Stunden aus den verschiedenen Aufgabenbereichen erstellt. Die Familien sollen für sich selbst Bilanz ziehen, wie groß Ihr Stundenanteil an der Gesamtleistung beträgt. Um eine etwas gleichmäßigere Verteilung auf alle Elternhäuser zu erreichen, wurde eine Mindestjahresstundenzahl pro Familie festgelegt. Familien die sich nur wenig einbringen konnten, werden um eine zusätzliche Spende gebeten.

Elternvertreter in den einzelnen Gremien

In den meisten Gremien und Delegationen sind auch Elternvertreter beteiligt.
hierzu gehören:

  • Basarkreis
  • Baukreis
  • Beitragskreis
  • Elternbeirat
  • Elternforum Oberstufe
  • Gartenkreis
  • Herbstfest-Team
  • Küchenkreis
  • Kulturkreis
  • Öffentlichkeitskreis
  • Vermittlungskreis
  • Vorstand: Entwicklungs-, Finanz-, Schulleitungs- und Personal-Ressort

Außerdem nehmen Elternvertreter auch an der Informationskonferenz und Beratungskonferenz teil und sind in überregionalen Arbeitsgemeinschaften wie Landeselternrat, Bundeselternrat, Landesarbeitsgemeinschaft engagiert.


Elternbeirat

Der Elternbeirat (EBR) der Freien Waldorfschule Würzburg versteht sich als Bindeglied zwischen Eltern, Lehrern und Schülern. Er ist wahrnehmend, informierend, beratend und vermittelnd tätig. Er greift aktuelle und grundsätzliche Fragen des Schullebens auf. Er hat ein offenes Ohr für Stimmungen, Meinungen und Probleme in den Klassen und ist Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrer.

In den Klassen werden je zwei Elternvertreter für zwei Jahre gewählt. Die Elternvertreter nehmen an den monatlichen Treffen des Elternbeirats teil. Sie geben Kurzberichte über Klassenereignisse und bringen die in den Klassen aufgenommenen Stimmen in das Gremium ein. Umgekehrt übermitteln sie der Klasse die Ergebnisse der Elternbeiratsgespräche.
Die Elternvertreter können in den Klassen Gespräche zu bestimmten Themen anregen, die Elternabende mit vorbereiten oder die Qualitätsentwicklung der Schule mit begleiten. Auch die Initiierung von Aktivitäten, die der Pflege und Begleitung der Waldorfpädagogik von Elternseite aus dienen, kann eine frei gewählte Aufgabe des Elternbeirats sein.

Der EBR steht in Verbindung zu allen Initiativen, Organen und Gremien der Schule, auch zu den Schülern, die eingeladen oder aus eigenem Bedürfnis heraus in den EBR kommen können. Der EBR kann Referenten einladen und eigene Arbeitsgruppen bilden.
Eltern und Lehrer können klassenübergreifende Themen einbringen. Es werden pädagogische und schulorganisatorische Fragen und Themen beraten, die die Schulentwicklung als Ganzes betreffen außerdem Rückblicke auf Veranstaltungen und das Schulgeschehen allgemein.
Um die Transparenz zu anderen Organen und Gremien der Schule zu gewährleisten, ist es wichtig, dass sie in gewissen Abständen über ihre Arbeit informieren. Z.B. Vermittlungskreis, Vorstand, Beitragskreis, Öffentlichkeitskreis. Berichte von Tagungen (z. B. Elternratstagungen) oder andere Erfahrungen aus dem schulischen Bereich(z. B. Schüleraustausch) sind wesentliche Ergänzungen. Gelegentlich kommen auch schulübergreifende Themen zur Sprache, die von allgemeiner Bedeutung sind, (beispielsweise Rassismusvorwürfe gegenüber Waldorfschulen).

Der EBR entsendet für drei Jahre bis zu fünf Vertreter in die Informations- und Beratungskonferenz. Diese Vertreter arbeiten beratend an pädagogischen oder strukturellen Fragen mit und bringen dabei den Blickwinkel der Elternschaft in das Meinungsbild der Konferenz ein.

Aus der Beratungskonferenz heraus werden zwei Lehrer entsandt, die regelmäßig an der Arbeit des EBR teilnehmen, um dort den Blickwinkel des Kollegiums einzubringen.

Der EBR wählt Vertreter in den Landes- und Bundeselternrat und schlägt einen Elternvertreter für die LAG vor.

Eltern und Lehrer, die nicht Mitglied des EBR sind, können als Gäste auch unangemeldet an den Sitzungen des EBR teilnehmen. Die anstehenden Themen werden zuvor im Dienstagsblatt und unter www.waldorf-wuerzburg.de angekündigt.
Die Protokolle der Treffen gehen den Mitgliedern elektronisch zu und sind ausgedruckt in einem Ordner im Info-Treff öffentlich zugänglich.

Wahrnehmung, Beratung und Vermittlung sind die wichtigsten Funktionen in diesem Gremium. Ein offenes, wohlwollendes und verantwortungsvolles Miteinander hilft, ein positives und freundliches Verhältnis zwischen Lehrern, Schülern und Eltern zu fördern und das gegenseitige Verständnis für einander zu erleichtern.

Elternvertreter als Multiplikatoren

Für verschiedene Bereiche gibt es in jeder Klasse Elternvertreter. So u.a. für den Elternbeirat, den Basarkreis und den Gartenkreis. Punktuell werden auch extra Gremien einberufen, z.B. für die Herbstfestorganisation. Auch sind die Eltern aktiv in klassenübergreifenden Gremien wie FELS, Küchenkreis, Öffentlichkeitskreis, Vermittlungeskreis.
Die Weitergabe von Informationen und Organisation von Elternengagement ist dabei eine wichtige Aufgabe.
 

So Können die Elternbeiratsvertreter zur Konfliktlösungen innerhalb der Klasse beizutragen

  • Die betreffenden Eltern bitten, zunächst das direkte Gespräch mit den Betroffenen zu suchen
  • Unterstützung vom EBR anbieten für z.B. ein gemeinsames Gespräch. Dafür sollte sich die/der EBR Vertreter*in einen Überblick über alle Positionen verschaffen.
  • Bei Bedarf kann sich die/der EBR Vertreter*in auch Rat und Unterstützung von anderen EBR Vertreter*innen holen
  • Bei einem Eltern-Lehrer*innen-Gespräch könnte auch als Unterstützung der/die Mentor*in des/r betreffenden Lehrer*in dazu gebeten werden (Mentoring i.d.R. auf 2 Jahre begrenzt)
  • Falls dies nicht reichen sollte, könnte der Vermittlungskreis eingeschaltet werden
  • Ein weiterer Schritt kann dann sein, das Schulleitungsressort zu informieren und um ein Gespräch zu bitten, je nach Situation mit „allen Parteien“
  • Eine Beschwerde beim Personalressort sollte eine der letzten Möglichkeiten sein.
  • Falls es die ganze Klasse betrifft:
    Evtl.: Gemeinsamen Elternabend organisieren, moderiert vom Vermittlungskreis, je nach Situation mit Anwesenheit des Schulleitungsressorts.
  • Wichtig: Der Informationsfluss sollte transparent sein und von offizieller Seite kommen, d.h. vom EBR, Lehrer*in, Schulleitungsressort, um die Diskussion auf sachlicher Ebene zu halten.

Landeselternrat (LER)

Vier mal im Jahr treffen sich delegierte Eltern (und Lehrer) einer Schule an jeweils einer anderen Waldorfschule in Bayern, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Es sollte möglichst jede bayerische Waldorfschule vertreten sein. Die Tagung findet nur an einem Tag (Samstag) statt. Alle interessierten Eltern können daran teilnehmen. Wünschenswert ist eine darauffolgende Berichterstattung in dem entsprechenden Gremium (Elternbeirat).

Bundeselternrat (BERT):

Zwei Mal im Jahr findet an einer jeweils anderen Waldorfschule Deutschlands ein Treffen aller delegierten Eltern (und Lehrer) statt zum allgemeinen Informations- und Erfahrungsaustausch. Jede deutsche Waldorfschule sollte durch Eltern (nach Möglichkeit auch durch Lehrer) vertreten sein. Die Tagung dauert von Freitag bis Sonntag. Alle interessierten Eltern sind dazu eingeladen. Ein Bericht über die Inhalte der Tagung in dem entsprechenden Gremium (Elternbeirat) ist wünschenswert.