Der Aktion „Glockengießen“ ging eine monatelange Sammlung von Buntmetall voraus. Lehrer, Eltern und Schüler spendierten Kupferkännchen, Zinnbecher, Messingleuchter und Kupferspulen. Die 4.Klässler lernten dabei das genaue Wiegen. Der erfreulich hohe Erlös wurde mit dem Material für die Glocke verrechnet.
An einem heißen Mai-Tag 2008 war es dann soweit: Herr Glasbrenner, der Glockengießer aus Schwäbisch Hall,  bog mit seiner  mobilen Glockenwerkstatt auf dem Transporter in den Schulhof ein.
Die 4.Klasse hatte am Morgen mit Frau Reichert einen Entwurf für die Glockenbeschriftung gezeichnet und auf eine Schablone übertragen.

Wie entstand die Form ?
Je drei Schüler durften nun nacheinander in rechteckigen Metallrahmen  den speziellen Formsand mit Stößeln um eine Modellglocke herum verdichten…eine zeitraubende und anstrengende Arbeit, die Ausdauer und Geschick verlangte.

Die nächste „Schicht“ wurde im zweiten Rahmen darüber festgeklopft mit einer Trennschicht aus Talkum. Als vier Schichten die Modellglocke bedeckten, wurden die Rahmen verschraubt und gedreht. Nun wurde die Glocke auch von innen mit Formsand ausgefüllt. Vorsichtig wurden nun alle Rahmen mit dem Sand-Negativ  der Modellglocke gelöst und die Schrift-Schablonen eingedrückt.

Um den Glocken-Sandkern wurden nun alle Rahmen mit den Sandnegativen wieder aufgeschichtet und mit „Guss-Kanälen“ versehen… Fertig war die Form! Jetzt kam der eigentliche Guss. Die halbe Schule nahm auf den Rängen unseres Atriums gespannt Platz. Aus dem Ofen wird der Topf mit der glühenden Glockenmischung gehoben.

Selbst die Bronze, die beim Gießen über die Form hinaus auf den  Schulhof kleckerte, hatte nach dem Erkalten einen wunderschönen hellen Klang!
Die Glocke wurde in Schwäbisch Hall aus der Form gelöst, gebürstet und poliert und erreichte uns vor den Sommerferien per Post.
Stolz konnten die 4.Klässler das Probeläuten begleiten- die Glocke war ausgezeichnet gelungen.

Die fertige Glocke wurde im Schulhof aufgehäng.

 A. Reichert  (L)