Zum Hauptinhalt springen

11. Klasse - Schuljahr 2006/2007

Jahresarbeiten

Sozialpraktikum in Rumänien

Im Juni dieses Jahres traten die Schüler der damals noch 11. Klasse ihr Sozialpraktikum an. Ein Teil der Klasse (19 Schüler) verbrachte die Praktikumszeit in Rumänien und half bei Sanierungsarbeiten an der Waldorfschule in Hermannstadt (Sibiu), der europäischen Kulturhauptstadt 2007.  Im Oktober reisten einige Schüler und Lehrer der rumänischen Waldorfschule nach Würzburg, um einen Einblick in unseren Alltag und in das Leben unserer Waldorfschule zu bekommen.

Der andere Teil der Klasse absolvierte ihr Praktikum in kleinen Gruppen oder auch alleine in verschiedenen sozialen Einrichtungen wie Behindertenwerkstätten, Altenheimen etc. Die meisten von ihnen blieben in Deutschland, manche „verschlug“ es jedoch auch nach England, um dort, neben den sozialen Erfahrungen, auch noch die Fremdsprache zu verbessern.

Um einen besseren Einblick in unsere Erlebnisse und Erfahrungen zu vermitteln, folgen nun einige Zitate aus den einzelnen Praktikumsberichten:

Allgemein:

„Wenn man erst einmal längere Zeit mit behinderten Menschen zusammen ist, wird einem erst klar, wie gut es einem wirklich geht.“           (Isabelle)
„Es war eine gute und anstrengende Erfahrung. Nicht unbedingt körperlich, sondern psychisch, da mir die Geschichten und Probleme sehr zu Herzen gingen.“                           (Anne)

„Mein Sozialpraktikum war eine große Lebenserfahrung. Obwohl ich manchmal an meine Grenzen ging, machte es großen Spaß den Kindern etwas beizubringen.“          (Michelle)

„Für mich war es ein erschreckendes Erlebnis, zu sehen, wie wenig Zeit für Senioren übrig bleibt und wie ältere Menschen wieder zu Kindern werden.“  (Lisa)

„Das Wartenlernen war für mich eine echte Umstellung“. (Antonia)      

 

Rumänien:

„Wenn man es krass ausdrückt, kann man schon sagen, dass so nur die baufälligsten Gebäude in den armen Gebieten von Deutschland aussehen! Überall standen alte, leere Fabriken herum, die einfach vor sich hin rosteten… Hier konnte man sehen, wie sehr man doch von Deutschland verwöhnt ist.“ (Tobias)


„Als wir in Hermannstadt ankamen, sah man sehr krasse Unterschiede: Einerseits waren die Häuser total verfallen, andererseits wurden dort riesige, moderne Häuser errichtet und Flachbildschirme aufgestellt.“ (Laurin)

„Eine Kultur kennenzulernen, die uns sehr fremd ist, war spannend und ist, denke ich, auch wichtig…. und trägt zum Verständnis unserer Welt bei.“  (Chalid)

„Hier kann man warten lernen.“ (Tilman)

„Ich habe mich dort wohler als in unserer leistungsorientierten Gesellschaft gefühlt.“ (Julian)

„Die entspannte Herangehensweise und der angenehm chaotische Alltag in Rumänien sagten mir intuitiv zu.“ (Tilman)

„Ich habe eine völlig andere Welt bzw. Mentalität kennengelernt. Ich habe gesehen, dass die Menschen mit weniger Luxus als in Deutschland leben und trotzdem glücklich sind.“  (Sarah)

„…hier sehe ich den höchsten Gewinn, den mir das Praktikum beschert hat, wichtige Erkenntnisse über die Andersartigkeit der Menschen sowie die Möglichkeit, dieser Andersartigkeit etwas abzugewinnen und sich bereichern
zu lassen.“ (Tilman)

„Den restlichen Tag nutzten wir zum hemmungslosen Gammeln, so wie Gott es vorgesehen hat.“    (Christian)

„Ich habe viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, vieles zu schätzen gelernt, Freundschaften geschlossen und gelernt, meinen eigenen Alltag mit anderen Augen zu sehen.“  (Christian)
„Da wir das Glück hatten im Zentrum einer europäischen Kulturhauptstadt zu wohnen, hatten wir vor allem sehr viel Spaß!“ (Christian)

„Ich bin gespannt, wie Sibiu in ein paar Jahren aussehen wird.“  (Christian)

„Auch wenn es zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig war, war es auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich gerne wiederholen würde!“  (Tobias)

„Unsere Arbeit erscheint im Sichtbaren zwar nicht sehr groß, aber dennoch können wir guten Gewissens sagen: Wir haben etwas geschaffen, gegeben und geholfen!“ (Lena)
 
„Dieser scheinbare Reichtum in der renovierten Innenstadt und dann, im Gegensatz dazu, ein paar Meter außerhalb der Stadtmauer, eine unglaubliche Einfachheit, teilweise sogar richtige Armut, in der die Menschen leben.“ (Lena)

„Die gesamt Rumänienfahrt war sehr erfahrungsvoll.“ (Mathis)

„Schade fand ich natürlich, dass wir nicht das erreicht haben, was wir vorhatten. Ich hätte gerne der Schule mehr geholfen, als nur aufzuräumen auf dem Schulhof und Pause zu machen.“ (Mechthild)

„Aus meinem wirklich stressigen Alltag raus in ein Leben, in dem man manchmal vor Nichtstun einfach tagsüber auf gepflastertem Boden einschläft, und nicht, weil man zuwenig geschlafen hat!“  (Mechthild)

„Eigentlich hatten alle genug vom „Nichtarbeiten“ und wollten nun etwas tun, jedoch hatten wir auch Verständnis für die landestypische Mentalität der Rumänen!“  (Sarah)

„Am Abend saßen wir noch nach dem Packen ein wenig draußen, unterhielten uns und verabschiedeten uns von allen und allem… - mit einem lachenden und einem weinenden Auge!“  (Marie)

„Was wir wahrscheinlich alle gelernt haben, ist Spontaneität und auch mal warten zu können!“ (Marie)

„Es gibt hier kaum größere Kaufhäuser und vor allem fast keine Werbung, was ich als äußerst befreiend empfand!“ (Emilia)

„Nicht unsere Arbeit stand im Mittelpunkt unseres Praktikums, sondern hauptsächlich das Eintauchen in eine völlig andere Kultur.“ (Franziska)

„Es ist hier jeden Tag wieder spannend, gerade weil vieles nicht so organisiert ist und weil wir spontan sein müssen.“  

„In Hermannstadt gibt es einen Kontrast zwischen der Innenstadt und den Außenbereichen. Diese erscheinen schäbiger, mit vielen kleinen Häusern, grau und zerfallen, während die Innenstadt eher belebt, bunt und nicht ganz so zerfallen ist.“ (Emilia)

„Der große Wille und Ehrgeiz, den die Bewohner hier auf sich und ihre Mitmenschen setzen und erwarten, ist viel deutlicher sichtbar als das Leid, das sie vielleicht vor uns verbergen möchten, das aber dennoch in allen Menschen mitschwingt.“  (Franziska)
„Stolz, Freundschaft und Ehrgeiz habe ich besonders bei den Menschen wahrgenommen.“  (Sarah)

„Es war schon seltsam wieder zu Hause zu sein! Ich war von Eindrücken überhäuft, und jetzt wieder  zurück in den Alltag!?“ (Franziska)

„Als wir zurück waren, ist mir die alltägliche Unfreundlichkeit der Menschen wieder aufgefallen, sei es beim Bäcker, an der Kasse oder bei anderen alltäglichen Situationen. Wo man in Rumänien immer freundlich, mit einem Lächeln empfangen wurde, war hier in Deutschland häufig nur Kälte, nicht einmal ein Wort war das Gegenüber wert!“ (Franziska)

Franziska, Emilia, Lena (11. Klasse) 

 

Klassenfoto