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4. Klasse - Schuljahr 2002/2003

Klassenspiel

Landschulheim Rappertshausen

Aufenthalt der 3. und 4. Klasse 6. - 8. November 2002

Im Monat November, der ja durch sein trüb-kalt-nasses Wetter unser gesamtes Wohlbefinden immer wieder ins Wanken bringen kann, bedarf es schon guter Ideen, um dieser „grauen“ Jahreszeit etwas Herzerfrischendes entgegenhalten zu können.
Und just vor Beginn dieser Novemberzeit vermochte ein im hellen, sonnenstrahlenwarmen Sommer geborener Gedanke drei trübe Novembertage aufzuheitern. Nach einer schönen gemeinsamen Sommerwanderung der damaligen 2. und 3.Klasse entstand bei den beiden Klassenlehrern, Herrn Seeberger und Herrn Hauff, die Idee, zu Beginn des neuen Schuljahres - als positiven Auftakt sozusagen - einen kürzeren Schullandheimaufenthalt gemeinsam für ihre Klassen durchzuführen.
Das ausgewählte Schullandheim in Rappershausen mit seiner herrlichen ländlichen Umgebung und den vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten ließ beide Lehrer selbst vor einem Novembertermin nicht zurückschrecken, und mitten hinein stellten sie ihren Tagesablaufplan für ihre 69 Kinder, der sich im Nachhinein als pädagogischer „Kunstgriff` herausstellen sollte.
Eine mutige Idee also, die natürlich Herzen entflammen, aber auch Bedenken hervorrufen konnte:

69  Kinder! - in diesem Alter!
bei diesem Wetter! ganz alleine!
- und so weit weg???

Im Vordergrund standen die Gedanken, bei dieser klassenübergreifenden Unternehmung ein soziales Miteinander und ein Kennenlernen untereinander entstehen zu lassen und so schon in  „jungem Alter“ gute Gepflogenheiten für Schullandheimaufenthalte einzuüben.
Die Schüler/innen der beiden Klassen wurden untereinander gemischt und in fünf Gruppen eingeteilt, die jeweils im Tagesverlauf an fünf verschiedenen Aktivtäten teilnahmen:

  • 1.    Musizieren
  •      (mit Orff’schen Musikinstru­men­ten)
  • 2.     Filzen (Vögel und Blüten)
  • 3.     Turnen (in einer schönen Turnhalle)
  • 4.     Basteln (Laternen)
  • 5.     Radfahren     (mit tadellosen,
  •     neuwertigen Fahrrädern)

Nicht nur die gebastelten Laternen für die Dekoration beim kommenden Basar brachten Licht und Freude in die Kinderherzen, sondern auch die wie aus dem Nichts gezauberten, wunderschön gefilzten Vögelchen und Blüten, die im Nu die ganzen Bastelräume verzauberten. Das gemeinsame Singen und Musizieren erfüllte die Herzen, brachte Ruhe und Frieden ins Haus und schließlich waren da noch die gut ausgestattete Turnhalle und die tadellosen, neuwertigen Mountainbikes, wodurch dem Bewegungsdrang der Kinder keine Grenzen gesetzt war. Selbst Zwergen- und  Wichtelhöhlen entstanden noch während eines Spazierganges im nahegelegenen Wald.

Nach solchen Tagen war  es nicht verwunderlich, dass entgegen mancher Erwartungen alle 69 Schüler/innen doch bald zur  Nachtruhe fanden. Und wer vereinzelt etwas wehmütig an Zuhause dachte, den habe ich durch laaaange Gute-Nacht-Geschichten in den Schlaf gezaubert.
Ob es die Zwerge oder Wichtel aus dem Wald waren, die für erstaunliche Ordnung in den Zimmern der Kinder sorgten, vermag ich nicht zu sagen, wohl aber kann ich mich erinnern, dass mir meine Kaffeetasse durch den hervorragend funktionierenden Tischdienst immer früher abhanden kam, als es mir lieb war!
Nun, all’ dies hätte in der Form nicht stattfinden können, wenn nicht Väter und Mütter aus der Elternschaft mit dabei gewesen wären, die  fachkompetent die Kurse mit betreuten, liebevoll die Kinder  begleiteten und gemeinsam mit uns Lehrern ein „tolles Team“ stellten. Ein herzliches Dankeschön in diesem Sinne an Frau Beitelstein, Frau Mende, Frau Momber, Herrn Feser, Herrn Momber und Herrn Thimm.

Dass diese drei Novembertage grau und trüb waren, das hat wohl niemand gemerkt, denn da ,„war Sonne im Herzen“ und „gestürmt und geschneit“ hat es übrigens auch ....    eine besondere Attraktion dieser Tage.

Für mich als Turnlehrerin der beiden Klassen waren die drei Tage, in denen ich die Kinder mit begleitete, eine Bereicherung in vieler Hinsicht. Wir sind uns ein ganzes Stück näher gerückt, und ich konnte wertvolle Seiten der Kinder entdecken, die im normalen Schulalltag verborgen bleiben.

Barbara Schedlbauer (M)