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Singen und Musizieren im Hauptunterricht

Unterstufe

Die Musik lebt in den ersten Klassen vor allem vom täglichen Singen. Die Lieder, die dem Alter angepasst sind, werden durch die Flöte unterstützt.

In der ersten und zweiten Klasse werden Flöten und Saiteninstrumente gespielt, die pentatonisch gestimmt sind und damit der Leichtigkeit und Offenheit der Kinder entsprechen, ohne eine Festlegung auf den Grundton.

Ab der dritten Klasse wird das Spiel auf der C-Flöte eingeführt und die Harmonie erlebbar gemacht. Erste Kanons führen dazu, dass eine Stimme in der Gruppe gehalten werden kann.Im nächsten Schuljahr kann die C-Flöte durch die Altflöte ergänzt werden, was den Umfang der spielbaren Literatur erweitert. Auch spielen viele Kinder privat ein Instrument, das z.B. im Klassenorchester zum Einsatz kommt.

Mittelstufe

5. Klasse
Das Kind lernt sich den Anforderungen der Musik mehr und mehr anzupassen. Dazu gehört häufiges und bewusst schönes Singen. Ein umfangreiches Liedrepertoire entsteht. Neu für diese Altersstufe ist das bewusste Erleben der Dur- und Moll-Tonalität und die dadurch hervorgerufene Stimmung. Nach Möglichkeit werden die geübten Lieder auch mit Instrumenten im Klassenorchester gespielt.

6. Klasse
Das musikalische Arbeiten wird nach ästhetischen Gesichtspunkten hin verfeinert. Das Liedrepertoire wird parallel zu den Geschichtsepochen um Volkslieder aus dem europäischen Ausland erweitert, die auch auf Instrumenten im Klassenorchester gespielt werden. Fächerübergreifend kann zur ersten Physikepoche mit dem Thema Akustik die Instrumentenkunde mit Behandlung der Schlag-, Zupf-, Streich- und Blasinstrumente aufgegriffen werden. Hierbei können auch die verschiedenen Qualitäten einer Instrumentenfamilie (z.B. Violine, Viola, Cello und Kontrabass) erlebt werden.

7. Klasse
Jetzt steht immer mehr der taktgebundene Rhythmus im Vordergrund und entsprechend werden rhythmisch stark akzentuierte Musikbeispiele im Unterricht behandelt. Dies greift die Entwicklung in der Pubertät auf. Der Tonvorrat aus Dur- und Moll-Tonleitern wird durch die chromatische Tonreihe erweitert und singend und spielend erübt. Durch den Vergleich verschiedener Kunstwerke, Stile und Komponisten wird anfänglich eine musikalische Urteilsfähigkeit und Unterscheidungsvermögen geschult.Lieder aus außereuropäischen Kulturen erweitern den Blick auf die Welt in musikalischer Hinsicht.

8. Klasse
Das Urteilsvermögen wird, wie in der 7. Klasse angedeutet, weiter geschärft. Im Erleben der Intervalle kommt dem Erleben der Oktave eine besondere Bedeutung zu, im Sinne des Erlebnisses der eigenen Identität auf einer Grund- und einer höheren Stufe. Die Lieder nehmen Rücksicht auf die zunehmende Verinnerlichung und Individualisierung in diesem Alter. So können z.B. Lieder aus der Romantik Gefühle der Einsamkeit, der Wahrheitssuche, der Sehnsucht ausdrücken.

Musik verbindet

Natürlich spielen bei der Wahl des Musikinstrumentes Veranlagungen körperlicher Art, die Konstitution, die Fähigkeiten und der Grad der Musikalität eine Rolle. Zu bedenken sind auch die Übmöglichkeiten und wie weit Anregung und Unterstützung von Zuhause gegeben werden können. Auch der echte Wunsch des Kindes ist zu erforschen. Das alles kann durch Zusammenarbeit zwischen Eltern, dem Klassenlehrer und dem Musiklehrer geschehen und so eine richtige Wahl für das Instrument getroffen werden.

Das ist der Anfang; die eigentliche Arbeit besteht nun darin, das Kind auf seinem Weg des Instrument-Lernens freudig zu begleiten und zum täglichen Üben zu veranlassen bzw. ihm dabei zu helfen. Dadurch wird der Wille des Kindes entwickelt. Ein ordnendes und richtungsweisendes Element kommt in die tägliche Gestaltung des Nachmittags. Außerdem stellt das musikalische Element eine hervorragende Orientierungsmöglichkeit für das sich bildende eigene Gefühlsleben im zweiten Jahrsiebt dar.

Das Erlernen eines Instrumentes fördert den jungen Menschen nicht nur individuell, sondern es wird auch Gemeinschaftsbildung geübt; denn das Instrumentalspiel ist auf Zusammenspiel angelegt. Je mehr ein Instrument beherrscht wird, desto mehr kann ein Zusammenspiel entstehen (Klassenorchester, Schulorchester, Kammermusik). Die Begeisterung für ein Klassenorchester ist auch schon in der 5. Klasse beachtlich und kann sich entscheidend auf das tägliche Üben übertragen.

Im Orchester oder Chor ist erfahrbar, wie man Teil eines Ganzen ist, aber auch, wie wenig man alleine vermag. Dadurch ergibt sich das Interesse am anderen; man muß sich aufeinander einstellen, sonst kommt nichts Gemeinsames zustande.

Klassenorchester

Das chorische Musizieren mit den Blockflöten, das die ersten Schuljahre prägt, wird häufig schon ab der 2. und 3. Klasse durch einzelne Kinder erweitert, die schon „eigene“ Instrumente erlernen. Diesen steht ab der 4. Klasse das sogenannte „Vororchester“ offen, in dem sie ihren schon erworbenen Fähigkeiten entsprechend musizieren können.In der 5.Klasse haben dann hoffentlich viele Kinder ein individuelles Instrument so weit gebracht, dass ein orchestrales Spiel mit der ganzen Klasse möglich ist und - mit den weiterhin vorhandenen Blockflöten - ein vielfältiger Klang entsteht: die ganze Klasse ist beteiligt und erlebt sich gemeinsam „klingend“! Dies ist besonders in der Entwicklungsphase der (relativen) Harmonie vor den „Stürmen“ der Pubertät, in der die 5.-Klässler sich befinden, als soziale Erfahrung von besonderer Wichtigleit. Je nach Zusammensetzung des Klassenorchesters und dem jeweiligen Spielniveau ergeben sich jedes Jahr ganz unterschiedliche Möglichkeiten, was erarbeitet werden kann, von 2- bis zu 4-stimmigen Sätzen, Kanons, gerne auch Bearbeitungen aus der im 5.Schuljahr häufig durchgenommenen „Zauberflöte“ von W.A. Mozart.Nach diesem Orchester-Gemeinschftserlebnis wählen die Schüler dann in der 6. Klasse musikalisch individuell  eines der „Mittelstufen-Musikprojekte“ .


Mittelstufen-Musikprojekt

In der 6. und 7. Klasse wählen die Schüler unter den Angeboten

  • Mittelstufenorchester
  • Mittelstufenchor & Percussion
  • Gitarren-Blockflötenensemble

eines aus, an dem sie dann das ganze Schuljahr über verpflichtend teilnehmen. Die wöchentlichen Proben werden ergänzt durch eine Probenphase auswärts, während derer die Probenarbeit aufgrund des Zusammenseins der Gruppe über einen längeren Zeitraum und durch gemeinsame Freizeiterlebnisse besonders intensiv gestaltet werden kann.
Wenn hierbei auch zu einem guten Teil „der Weg das Ziel“ ist, so ist es natürlich auch wichtig, dass die Arbeit in Aufführungen mündet - sei es im Rahmen einer Monatsfeier oder im Schulkonzert in unseren oder außerhalb unserer Räumlichkeiten.

Mittelstufenorchester

Zu der künstlerischen Ausbildung an unserer Schule gehört auch das Orchesterspiel. Wir bieten sowohl in der Mittelstufe als auch in der Oberstufe – parallel zu Chor und Flötenkreis – jeweils ein Orchester an. Die Schüler, die ein Instrument spielen, können sich entsprechend ihres Alters für eines der Orchester entscheiden und haben einmal in der Woche 2 Stunden Probe, vor Aufführungen auch zeitintensive Probenphasen, wenn möglich in einer Orchester- und Chorfreizeit.
Ziel ist das Erlernen von Zusammenspiel – durch Zuhören, Wahrnehmen und durch eigene Aktivität. Besonders begabte Schüler, die ihr Instrument schon sehr gut beherrschen, bekommen die Möglichkeit, ein Solostück mit dem Orchester zu erarbeiten und aufzuführen.
Etwa zweimal im Jahr werden Konzerte veranstaltet, meist in Zusammenarbeit mit den Chören oder aber mit Eurythmie.

Mittelstufenchor

Zusätzlich zu dem Singen der Klassen im Hauptunterricht und in den verschiedenen Fachstunden gibt es klassenübergreifend Chorsingen in der Mittelstufe.
Der Mittelstufenchor ist derzeit Teil des sog. „ Mittelstufen-Musikprojekts“ der 6. und 7. Klasse.
Im Mittelstufenchor speziell werden i.W. 2 - 3-stimmige Liedsätze verschiedener Stilrichtungen und Epochen erarbeitet, meist Sopran und Alt, manchmal schon mit einer Männerstimme dabei, sodass das Halten der eigenen Stimme und das Hinhören auf den Gesamtklang geschult werden kann.